Licht-Klang-Räume

Seit 1986 bezieht Christina Kubisch Licht als gestalterisches Mittel in ihre Arbeiten ein. Dadurch verändert sie Räume in der Wahrnehmung und steigert die Intensität der Hörerfahrung.
1.
consecutio temporum
work in progress
consecutio temporum ist der Titel einer Reihe von Installationen, die in Räumen stattfinden, die starken geschichtlichen Wandel erfahren haben. Als Gestaltungsmittel werden ausschließlich Licht und Klang bzw. Lampen und Lautsprecher benutzt. Die erste Arbeit wurde 1993 im ehemaligen Atelier von Joseph Beuys im früheren Kurhaus der Stadt Kleve realisiert.,
Als Lichtquelle wird dabei UV-Licht eingesetzt, das Dinge sichtbar macht, die dem Auge normalerweise verborgen bleiben. Dieses auch Schwarzlicht genannte Licht besteht aus hochfrequenten, kurz unterhalb der Röntgenstrahlung liegenden Wellen. Es wird normalerweise in der Forschung, Kriminalistik, bei der Restaurierung von Bildern und zu anderen wissenschaftlichen Zwecken eingesetzt.
Auf das Lichtspektrum von UV-Licht reagieren u.a. auch organische Substanzen, die durch Fäulnis, Schimmelpilze oder andere biochemische Prozesse entstanden sind.
Auch Gesteinsablagerungen, Flechten und Moose sowie bestimmte Chemikalien reagieren auf das Licht, in dem sie farbig aufleuchten und dabei oft an Landschaftsbilder oder abstrakte Malerei erinnern.
Die Klänge sind meist mehrkanalig im Raum verteilt, sie stammen von Klangquellen, die schwebend, nicht sofort erkennbar und von geheimnisvoller Klangfarbe sind.
In allen Arbeiten der Serie „consecutio temporum“ geht es um das Aufdecken des normalerweise Verborgenen, um das nochmalige Hinsehen, um das Hören des Leisen und Versteckten, um Wahrnehmung, die sich im Laufe der Zeit unmerklich verändert.
Liste der bisher realisierten Installationen
1 consecutio temporum 1993
Kleve, Stadtarchiv Kleve / ehem. Beuys Atelier
2 consecutio temporum II 1994
Berlin, Akademie der Künste Ost
3 consecutio temporum III 1994
Rio de Janeiro, Paco Imperial
4 Sechs Spiegel 1994
Saarbrücken, Ludwigskirche
5 Wintergarten 1995
Berlin, Haus am Waldsee, ehem. Wintergarten
6 Sky Lights 1995
Philadelphia, Eastern State Penitentiary
7 Zwei Wände und acht Klänge 1995
Hannover, Eisfabrik
8 Elf Fenster und elf Klänge 1996
Saarbrücken, Stadtgalerie am St. Johanner Markt
9 Acht Säulen und ein Raum 1996
Ulm, Kunstverein Ulm, Schuhhaussaal
10 Neun Türen und neun Klänge 1996
Berlin, Podewil, ehem. Podewils’sches Palais
11 A roof and twelve sounds 1997
Utrecht, Akademiegebouw , groot Kapitelhuis van de Dom
12 in memoriam 1997
Kassel, St. Martinskirche, Fürstengruft
13 Sieben Fenster und acht Klänge 1997
Backnang, Turmschulhaus, ehem. Gotischer Chor St. Michael
14 dodici luci e undici suoni 1997
Rom, Chiesa di Santa Caterina dei Funari
15 Zehn Säulen und zehn Klänge 1999
Paderborn, Batholomäuskapelle
16 Klangquelle 1999
Paderborn, Quellkeller der Kaiserpfalz
17 Souvenirs Fragiles 2000
Luxembourg, Forum d’art contemporain, ehem. Weinkeller des Casino Luxembourg
18 Zwölf Säulen und elf Klänge 2000
München, Karmeliterkirche
19 Zwölf Türen und zwölf Klänge 2000
Rüsselsheim, Dienergeschoß der ehem. Opelvillen
20 Minnen 2003
Stockholm, Architekturmuseum
21 Arkadien 2004
Oberhausen, Bunkermuseum
22 Großes Tor 2005
Hannover, Marktkirche
Klangkunstforum Park Kolonnaden: Klang Fluss Licht Quelle
Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna: Schlohweiß und Rabenschwarz